Organisatorischer Leiter (OrgL/OLRD) und Leitender Notarzt (LNA) kommen bei der Bewältigung von täglichen rettungsdienstlichen Einsatzlagen wie einem größeren Verkehrsunfall, bei Großschadensereignissen, Massenanfällen von Verletzten (MANV) und besonderen Einsatzszenarien wie Evakuierungen oder Großveranstaltungen zum Einsatz. Sie bilden die Einsatzabschnittsleitung Medizinische Rettung und haben im Team anspruchsvolle und sehr vielfältige Aufgaben zu erfüllen: Unter Zeitdruck fällen sie Führungsentscheidungen zur Einsatzorganisation und ‑koordination und müssen dabei unter anderem logistische, medizinische und rechtliche Aspekte berücksichtigen. Neben mehrjähriger praktischer Erfahrung im Rettungsdienst ist für diese Tätigkeit umfangreiches einsatztaktisches Wissen nötig.
Das »Handbuch für Organisatorischen Leiter und Leitenden Notarzt« vermittelt diese notwendigen Grundlagen. Mehr als 70 Autoren, die selbst OrgL oder LNA sind oder mit diesen zusammenarbeiten, informieren in 12 Kapiteln umfassend über die grundlegenden Rechtsvorschriften, die Führungslehre und die Zusammenarbeit mit anderen BOS und Fachdiensten bei der medizinischen Rettung. Schwerpunkte sind insbesondere die Einsatzplanung und -führung beim MANV, die Einbindung der verschiedenen Unterstützungskräfte (auch überörtlich), Einsatzgrundsätze bei besonderen Lagen sowie die Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten. Das Handbuch gibt konkrete Handlungsanweisungen und rückt kommunikative Aspekte der Führung im Team in den Mittelpunkt.
Mit diesem einheitlichen Führungswissen ist das Handbuch auf die bundesweite Schulung ausgerichtet. Zugleich berücksichtigt es verschiedene Länderkonzepte, betont deren Gemeinsamkeiten, spricht aber auch Nachteile und Probleme offen an. Neben den regionalen Vorgaben werden auch die lokalen Lösungen und Vorhaltungen in Form von Praxisbeispielen und Fallberichten abgebildet. Merksätze und Praxistipps geben Hinweise zu häufigen Problemen abseits der Routine und des Regeleinsatzes. Kurzübersichten am Ende aller Hauptkapitel geben einen schnellen Überblick über die vielfältigen Themen und die wichtigsten Leitgedanken, sie eignen sich auch besonders für eine spätere kurzfristige Auffrischung.
Das „Handbuch für den Ogranisatorischen Leiter“ hat sich seit seiner Begründung 1996 durch Udo Crespin zum Grundlagenwerk entwickelt. Mit der vom neuen Herausgeberteam überarbeiteten und komplett neu konzipierten 4. Auflage richtet es sich zukünftig an OrgL und LNA gleichermaßen. Mit dieser Doppelausrichtung wird es dem Anspruch einer kooperativen Zusammenarbeit im rettungsdienstlichen Führungsteam gerecht und kommt zugleich der bereits vielerorts gemeinsam durchlaufenen Ausbildung von OrgL und LNA entgegen. Die Neuausrichtung wird nach außen durch das größere Format sichtbar, das zudem vom Hardcover-Einband aufgewertet wird. Von der durchgehend farbigen Gestaltung profitieren die vielfältigen Realbilder und erklärenden Grafiken.
Herausgeber:
Andreas Knickmann, Referatsleiter Rettungsdienstliche Führungskräfteausbildung bei der DRK-Landesschule Nordrhein (LANO). Er ist im Führungsdienst des Landesverbandes sowie als DRK-Einsatzleiter, Pressesprecher des DRK-Kreisverbandes Köln e.V. tätig und Gastdozent an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz des BBK im Bereich Katastrophenmedizin. Außerdem ist er Mitglied der Rheinischen Projektgruppe Ü-MANV, Fachberater für den Sanitäts- und Betreuungsdienst in der Mobilen Führungsunterstützung Rheinland. Seit 2016 ist er Mitglied des Redaktionsbeirats der Fachzeitschrift IM EINSATZ.
Jörg Oberkinkhaus, Fachbereichsleiter Rettungsdienst im Kreis Bergstraße. Er ist Notfallsanitäter und Organisatorischer Leiter und war zuvor schon Fachbereichsleiter für Rettungsdienst und Zentrale Leitstelle im Kreis Bergstraße sowie Koordinator Rettungsdienst bei der Stadt Mannheim.
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Tim Piepho, Anästhesist und Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. Die Abteilung ist verantwortlich für die Stellung der Leitenden Notärzte und die ärztliche Besetzung des Notarztfahrzeugs am Standort Trier. Zuvor war er Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz und dort u.a. für die Notarzt-Ausbildung verantwortlich.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.