Über „Stabsarbeit im Bevölkerungsschutz“
Der Bevölkerungsschutz wird zukünftig, zum Beispiel durch den Klimawandel und den Terrorismus, vor großen Herausforderungen stehen. Damit ist es höchste Zeit, sich auch stärker mit den bestehenden Problemen in der Stabsarbeit auseinanderzusetzen und nach Lösungen zu suchen. Zwar werden Feuerwehrleute und Sanitäter laut einer Umfrage über vertrauenswürdige Berufsgruppen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) von Anfang 2016 von den Deutschen auf die Spitzenposition gewählt. Und selbst nach der Loveparade-Katastrophe 2010 in Duisburg wurden zwar die Genehmigungspraxis der Stadt Duisburg und zum Teil auch die Einsatztaktik der Polizei öffentlich kritisiert, nicht jedoch die Arbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst. Aufgetretene Fehler werden hier meist intern besprochen. Das heißt aber nicht, dass sich an der Führung im Bevölkerungsschutz nichts weiter verbessern lässt.
Wie also kommt es zu den Mängeln und Defiziten in der Stabsarbeit im Bevölkerungsschutz? Wie kann man sie beheben? Genau diesen Fragen geht Christoph Lamers in diesem Buch nach, um einen Lösungsansatz dafür aufzuzeigen, wie das Führungssystem zur Gefahrenabwehr optimiert werden kann. Zugleich richtet sich das Buch an Wissenschaftler, die sich im Rahmen der Sicherheitsforschung mit Stabsarbeit beschäftigen. Anhand von Analysen realer Einsatzlagen und aktueller Ereignisse bringt er die praktischen Aspekte der Stabsarbeit näher. Dabei stellt er verschiedene Stabsmodelle – auch internationale – vor und zeigt Ausbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen für Stabsangehörige auf. Dabei werden organisatorische, rechtliche und technische Aspekte, aber auch die sogenannten Human Factors beleuchtet und anhand eines durchgehenden Fallbeispiels verdeutlicht.
Dieses Buch ist ein Muss für all diejenigen, die Einsatzlagen nicht nur einfach abarbeiten, sondern die Hintergründe auch verstehen möchten. Damit sind Sie ideal auf (Groß-)Schadensereignisse und den Katastrophenfall vorbereitet.
Über den Autor
Dr. Christoph Lamers hat in Aachen Physik studiert und zunächst an Forschungsinstituten in Jülich und Grenoble als Wissenschaftler gearbeitet. Nach der Ausbildung für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst war er unter anderem als Dezernent für Feuerschutz und Katastrophenschutz bei der Bezirksregierung Arnsberg tätig. Heute leitet er das Dezernat für Krisenmanagement und Forschung am Institut der Feuerwehr NRW in Münster. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind die Aus- und Fortbildung von Führungs- und Krisenstäben, die Koordination wissenschaftlicher Aktivitäten und der Bevölkerungsschutz auf europäischer Ebene.