Psychische Erste Hilfe: Prävention für Helfer? – Dissertation Universität Witten/Herdecke

Über „Psychische Erste Hilfe: Prävention für Helfer?“

„Campus“, die Wissenschaftsreihe bei S+K, wird fortgesetzt mit einer Dissertation von Regine Ecker zum Thema Psychische Erste Hilfe für Helfer. Sie setzt sich für die stärkere Berücksichtigung der Psychischen Ersten Hilfe in der Ausbildung von Rettungskräften ein. In Notfallsituationen sind sowohl die betroffenen Patienten als auch die eintreffenden Rettungskräfte einem enormen Stress ausgesetzt. Die Art und Weise, wie ein Patient in einer Ausnahmesituation versorgt wird, ist davon abhängig, wie der Helfende sich selbst in solchen Situationen erlebt und wie er vorherige Einsätze verarbeitet hat.

Die Autorin hat die Hypothese überprüft, ob von der Schulung der Helfer in Psychischer Erster Hilfe neben dem Patienten auch die Einsatzkraft selbst profitiert. Schließlich stellt die geschulte Einsatzkraft den Patienten in den Mittelpunkt und hat gelernt, neben der medizinisch-apparativen Hilfe dem Patienten auch Menschlichkeit zu vermitteln. Der Patient wird als Mensch mit Gefühlen und Symptomen wahrgenommen und behandelt. Mit der Erkenntnis, dass er, auch wenn der Einsatz kein positives Ende findet, alles medizinisch und menschlich Mögliche für den Patienten getan hat, kann der professionelle Helfer auch belastende Einsätze besser verarbeiten. Der Helfer senkt durch den beruhigenden Zuspruch für den Patienten zudem das eigene Stresslevel. Das führt auf Dauer zur Empfindung von weniger Belastung. Auf dieser Basis wurde der Vorschlag für ein konkretes Unterrichtskonzept in Psychischer Erster Hilfe in der Ausbildung von nicht-akademischem Rettungsdienstpersonal und Notärzten erstellt.

Über die Autorin

Regine Ecker ist Assistenzärztin der Abteilung Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke und besetzt dort das NEF. Als (Lehr-)Rettungsassistentin und Ausbilderin für Erste Hilfe und Lebensrettende Sofortmaßnahmen hat sie jahrelange Erfahrung in Praxis und Ausbildung. Der Händedruck einer älteren Patientin brachte sie zu dem Thema, wie sich Psychische Erste Hilfe auch auf den Helfer auswirkt.