Auf dem Rückflug von der Dominikanischen Republik nach Deutschland stürzt im Februar 1996 eine Birgenair-Maschine kurz nach dem Start ins Meer. Alle 189 Menschen an Bord kommen ums Leben. Das Leben der Hinterbliebenen ändert sich damit schlagartig. Zum Verlust der Angehörigen kommen für viele die Ungewissheit, wenn die Opfer nicht geborgen werden konnten, bürokratische Hindernisse, Schwierigkeiten bei der Organisation des neuen Alltags und stressbedingte Krankheiten.
In dieser Situation gründete die Psychologin Sybille Jatzko eine Nachsorgegruppe, deren Mitglieder im vorliegenden Buch ihre Erfahrungen während der vergangenen elf Jahre schildern. Ihre Erlebnisberichte stehen im Zentrum – beeindruckende Zeugnisse für den Lebensmut der Hinterbliebenen. Mehr Erfahrungen als die Herausgeberin hat auf diesem Gebiet wohl kaum jemand: Ramstein, Kaprun, Erfurt und Bali sind Stationen ihrer Nachsorgearbeit. Mitherausgeber dieser einmaligen Langzeitstudie ist Fritz Hitzfelder, der selbst zu den Hinterbliebenen des Absturzes vor Puerto Plata gehört.
Sämtliche Psychologen, Ärzte, Seelsorger, Organisatoren, Kriminalbeamte und Luftfahrtexperten, die neben den Betroffenen zu Worte kommen, hatten direkt mit den Folgen des Flugzeugabsturzes zu tun. Das macht dieses bewegende Buch zu einem Dokument aus erster Hand. Ausführliche Hinweise und Adressen, Kapitel über Trauerbewältigung und die religiöse Beschäftigung mit Verlusten ergänzen das Buch. Diese Dokumentation richtet sich an alle Menschen, die sich mit Trauer befassen: an Menschen, die selbst Angehörige verloren haben, an Psychologen und Seelsorger und an Helfer nach Katastrophen, aber auch an solche, die als Vertreter von Behörden, Versicherungen und anderen Institutionen mit Trauernden umgehen. Eine Studie über die Umstände und die langfristigen Folgen eines Flugzeugabsturzes, die auch für Luftfahrtinteressierte und Reiseveranstalter Aufschlüsse und Impulse geben kann.