Gutes und intaktes Risikomanagement und Krisenmanagement sind in den Einrichtungen des Gesundheitswesens unabdingbar. Gefahrenlagen in diesen Einrichtungen oder auch in Alten- und Pflegeheimen können schnell gewaltige Ausmaße annehmen. Hier sind bei Bränden, Hochwasser oder Infektionslagen viele hilfsbedürftige Personen gleichzeitig betroffen. Im Vordergrund eines Einsatzes steht daher die zügige, aber auch schonende Evakuierung der Patienten. Dabei wird jeder Mitarbeiter der betroffenen Einrichtung zur Bewältigung der Schadenslage benötigt. Für diese Fälle muss jeder den Alarm- und Einsatzplan kennen.
Holger Scholl und Klaus Wagner erklären, wie sich die Mitarbeiter auf ihre Aufgaben im Ereignisfall vorbereiten können. Das Buch enthält international anwendbare Standards sowohl für den Bereich der Kliniken als auch der Alten- und Pflegeheime. Anhand vieler Checklisten erklären die Autoren Schritt für Schritt, was bei der Erstellung eines auf die jeweilige Einrichtung angepassten Alarm- und Einsatzplanes zu beachten ist. Die Kurzerläuterungen und Checklisten sind an das seit Jahrzehnten bewährte Risiko- und Krisenmanagement in der Luftfahrt angelehnt.
In kompakter Form stellen die Autoren die wesentlichen Unterschiede der verschiedenen Gesundheitseinrichtungen dar – von Kliniken der Regelversorgung über die Forensische Psychiatrie und Justizkrankenhäuser bis hin zu Arztpraxen und Gesundheitszentren. Sie machen deutlich, was Verantwortliche hier jeweils für die Alarm- und Einsatzplanung beachten müssen. Auch Mitarbeiter externer Einsatzorganisationen können sich so zielgerichtet auf den Einsatz am jeweiligen Schadensort vorbereiten. Ein besonderes Anliegen der Autoren ist es, dass die Zusammenarbeit von internen Mitarbeitern und externen Einsatzkräften regelmäßig geübt wird. Dadurch ist im Schadensfall eine koordinierte Zusammenarbeit sichergestellt und ein Pfeiler des Risikomanagements erreichtet. Hinweise und Tipps zur Durchführung gemeinsamer Übungen ziehen sich daher durch alle Kapitel dieses Leitfadens. Das von den Autoren empfohlene und beschriebene Training des Personals berücksichtigt psychologische Faktoren, sieht kontinuierliche Debriefings vor und ist damit vergleichbar mit dem international anerkannten Crew Resource Management (CRM) in der Luftfahrt.
Anschaulich erläutern die Autoren, welche Materialien für einen Schadensfall vorzuhalten sind. Diese können Verantwortliche direkt in ihre Alarm- und Einsatzplanung übertragen. Dabei gehen sie auch darauf ein, worauf bei der Schulung zum Risiko- und Krisenmanagement der Mitarbeiter zu achten ist. Ferner gibt der Leitfaden praktische Hinweise zur Informierung der Presse oder zur Datensicherung.